1
Feb
2009

Modul 1 - Gedanken zur Lehrerweiterbildung

Nach dem ersten Modul des CAS AusbildnerIn Mehrsprachendidaktik an der Volksschule habe ich eine Vorstellung, in welche Richtung sich der Fremdsprachenunterricht und der Unterricht allgemein in Bezug auf Sprache an der Volksschule entwickeln soll. Dieses Bild setzt sich aus vielen Informationen und meiner grundsätzlich positiven Haltung gegenüber den grunddidaktischen Ideen dieser Erweiterung der Didaktik zusammen. Meine Aufgabe, in einer eintägigen Weiterbildung ein möglichst konkretes Bild für die Lehrpersonen zu vermitteln und sie so an die Didaktik der Mehrsprachigkiet heranzuführen, erscheint mir schwierig.
Da sich die Grundhaltung und die aktuell gelebten didaktischen Grundsätze der verschiedenen Lehrpersonen sehr individuell zusammenstellen, müssen folgende Punkte erfüllt sein:
- Klare Ziele setzen: Was soll jede Lehrperson von meiner Weiterbildung mitnehmen?
- realistische persönliche Erwartungen: Nur ein Teil der LP wird sofort mit Elan an die Umsetzung der vermittelten Inhalte gehen.
- Die LP sollen motiviert werden, in kleinen Schritten, die leistbar sind, in die neuen didaktischen Ideen einzutauchen.
- Die LP sollen mit konkreten Ideen für diese ersten Schritte aus dem Kurs nachhause gehen.
- Den LP muss klar sein, was von ihnen verlangt wird und in welchem Zeitrahmen. Konkrete Vorgaben des Kantons!
- Die Vorgaben des Kantons müssen von den Schulleitungen und vom Kanton überprüft werden!
- Die Schulleitungen müssen früh und gut informiert werden!
- Es muss ein Leitfaden für die suksessive Entwicklung des Unterrichts an einer Schule in Richtung Mehrsprachendidaktik vorhanden sein. Dieser soll den Schulleitungen und LP zugänglich sein und individuell den Voraussetzungen der jeweiligen Schule angepasst werden können.
- Unterstützung der Migrantenkinder in ihrer Erstsprache ist ein wichtiger Grundpfeiler der Mehrsprachendidaktik. Ich muss informieren können, welche Möglichkeiten im Kanton vorhanden sind und was der Kanton diesbezüglich bietet, wie er dies fördert.

Fragen, die sich stellen...

Wie gross ist der Lerneffekt, wenn Schüler in der Primarstufe eine Fremdsprache in einzelnen Wochenlektionen lernen?

Wie werden die Migrantenkinder in ihrer Erstsprache unterstützt und gefördert? Was bieten die jeweiligen Kantone, Gemeinden, Lehrpersonen?

Was ist nötig, damit eine Didaktik der Mehrsprachigkeit an einer Schule gelebt wird und so auch die Vorteile dieser Erweiterung der Didaktik mit sich bringt?

Begriffe

Erstsprache - Erste Sprache, die ein Kind in seiner sozialen Umgebung erlernt.
Zweitsprache - Eine weitere Sprache, die im sozialen Umfeld gelernt wird. Sie kann zeitlich parallel oder ab einem späteren Zeitpunkt als die Erstsprache erlernt werden.
einsprachig - Eine Person, die lediglich in einer Sprache über Kommunikationskompetenzen verfügt.
zweisprachig - Eine Person, die in zwei Sprachen über Kommunikationskompetenzen verfügt, auf denselben oder verschiedenen Levels.
mehrsprachig - Jemand, der in mehr als zwei Sprachen über Kompetenzen verfügt.
L1 - die erste erworbene Sprache, Muttersprache
L2, L3, L4 - weitere erworbene Sprachen, chronologisch nach dem Zeitpunkt des ersten Erlernens von Kompetenzen. Die Kompetenzen in den verschiedenen Sprachen ändern sich. Die Reihenfolge sagt nichts über den Grad des Beherrschens in einer Sprache aus.

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