15
Mrz
2009

Modul 2 - Übersicht

12. März

- Einführung in die Neurobiologie

13. März

- Explizites und implizites Lernen
- Mehrsprachigkeitsdidaktik
- GER, Lehrplan 21, Lehrplan Passepartout (Beispiel: Lehrplan Französisch)
- ESP, Lingualevel
- CARAP

14. März

- Entwicklung der Lehr- und Lernmaterialien im Sinne der Didaktik der Mehrsprachigkeit
- Mille feuilles
- Von bestehenden zu neuen Lehrmitteln
- Erster Entwurf des ersten Weiterbildungstages der sprachspezifischen Weiterbildung ( 1 von 4 Tagen)

4
Mrz
2009

...

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3
Mrz
2009

Frühfremdsprachenunterricht

Kritische Betrachtung: Studien besagen,dass Schüler, die erst in der Oberstufe Englsich haben, nach zwei Jahren weiter sind, als Schüler, die zuvor ab der dritten Primarschule Frühenglisch hatten.

Beim Erwerb der Zweit- und Fremdsprachen muss immer berücksichtigt werden, dass die erworbene Sprache sich teilt in sicht- und messbare Sprachleistung, die ein Schüler erbringen kann und in die zugrundeliegende Struktur für eine Sprache oder besser das Sprachenlernen als Ganzes, die sich beim Lernenden bildet.

Cummins-Eisberg-2
Das Eisberg-Modell von Jim Cummins

Betrachtet man den Frühfremdsprachenunterricht aus dieser Sicht und konzipiert man auch den Unterricht so, dass das Grundverständnis einer Sprachstruktur und das selbständige Erlernen weiterer Sprachen Ziel des Unterrichts ist, so hat der Frühfremdsprachenunterricht sehr wohl seine Berechtigung. Ausserdem spielt die Förderung der Motivation, Fremdsprachen zu erlernen, eine grosse Rolle. Diese Motivation aufrecht zu erhalten ist auch Aufgabe des Fremdsprachenunterrichts.
Des Weiteren ist es wichtig, den Fremdsprachenunterricht allgemein nicht auf die einzelnen in der Stundentafel aufgeführten Lektionen zu beschränken, sondern unser Unterrichtssystem allgemein der erweiterten Didaktik der Mehrsprachigkeit anzupassen und die Fremdsprachen wo immer möglich in andere Unterrichtsfächer einfliessen zu lassen. Es soll auch die Möglichkeit geboten werden, die Fremdsprachen in möglichst reellen Situationen im Rahmen der Schule anwenden zu können.

Massnahmen

Welche Massnahmen müssen in den Schulen getroffen werden, um die Mehrsprachigkeit zu fördern?

+ Wir müssen wegkommen vom Ideal der "perfekten Beherrschung" von Fremdsprachen, resp. der Mehrsprachigkeit
+ Unterricht soll kompetenzorientierter werden und die Anwendung der Fremdsprachen im Schulalltag muss gefördert werden
+ Übergabe an weitere Schulstufen soll optimiert werden - Dialog und Zusammenarbeit intensivieren!
+ Gegenseitige Unterrichtsbesuche, auch über die Stufen hinweg
+ Entwicklung Richtung Immersionsunterricht, Embedding, CLIL
+ Sprachaustausche fördern
+ Ausländische Wohnbevölkerung soll als Ressource zur Förderung der Mehrsprachigkeit gesehen udn herangeholt werden
+ Sprache als Inhalt in jedem Fach sehen und auch Fremdsprachen integrieren in verschiedene Fächer
+ Portfolioarbeit, ESP wirklich benützen und immer intensiver einsetzen, um das Bewusstsein der Schüler für die Mehrsprachigkeit zu fördern
+ Eltern von fremdsprachigen Kindern informieren, dass sie die Erstsprache in der Familie pflegen und sie wenn möglich zusätzlich fördern sollen
+ Didaktik und Praktik des Deutsch-Zusatz Unterrichts muss an die erweiterte Didaktik der Mehrsprachigkeit angepasst werden
+ Verständnis der Lehrpersonen stärken, dass ihre Verantwortlichkeit darüber hinaus geht, Schülern bestimmte Inhalte zu vermitteln

1
Feb
2009

Modul 1 - Gedanken zur Lehrerweiterbildung

Nach dem ersten Modul des CAS AusbildnerIn Mehrsprachendidaktik an der Volksschule habe ich eine Vorstellung, in welche Richtung sich der Fremdsprachenunterricht und der Unterricht allgemein in Bezug auf Sprache an der Volksschule entwickeln soll. Dieses Bild setzt sich aus vielen Informationen und meiner grundsätzlich positiven Haltung gegenüber den grunddidaktischen Ideen dieser Erweiterung der Didaktik zusammen. Meine Aufgabe, in einer eintägigen Weiterbildung ein möglichst konkretes Bild für die Lehrpersonen zu vermitteln und sie so an die Didaktik der Mehrsprachigkiet heranzuführen, erscheint mir schwierig.
Da sich die Grundhaltung und die aktuell gelebten didaktischen Grundsätze der verschiedenen Lehrpersonen sehr individuell zusammenstellen, müssen folgende Punkte erfüllt sein:
- Klare Ziele setzen: Was soll jede Lehrperson von meiner Weiterbildung mitnehmen?
- realistische persönliche Erwartungen: Nur ein Teil der LP wird sofort mit Elan an die Umsetzung der vermittelten Inhalte gehen.
- Die LP sollen motiviert werden, in kleinen Schritten, die leistbar sind, in die neuen didaktischen Ideen einzutauchen.
- Die LP sollen mit konkreten Ideen für diese ersten Schritte aus dem Kurs nachhause gehen.
- Den LP muss klar sein, was von ihnen verlangt wird und in welchem Zeitrahmen. Konkrete Vorgaben des Kantons!
- Die Vorgaben des Kantons müssen von den Schulleitungen und vom Kanton überprüft werden!
- Die Schulleitungen müssen früh und gut informiert werden!
- Es muss ein Leitfaden für die suksessive Entwicklung des Unterrichts an einer Schule in Richtung Mehrsprachendidaktik vorhanden sein. Dieser soll den Schulleitungen und LP zugänglich sein und individuell den Voraussetzungen der jeweiligen Schule angepasst werden können.
- Unterstützung der Migrantenkinder in ihrer Erstsprache ist ein wichtiger Grundpfeiler der Mehrsprachendidaktik. Ich muss informieren können, welche Möglichkeiten im Kanton vorhanden sind und was der Kanton diesbezüglich bietet, wie er dies fördert.

Fragen, die sich stellen...

Wie gross ist der Lerneffekt, wenn Schüler in der Primarstufe eine Fremdsprache in einzelnen Wochenlektionen lernen?

Wie werden die Migrantenkinder in ihrer Erstsprache unterstützt und gefördert? Was bieten die jeweiligen Kantone, Gemeinden, Lehrpersonen?

Was ist nötig, damit eine Didaktik der Mehrsprachigkeit an einer Schule gelebt wird und so auch die Vorteile dieser Erweiterung der Didaktik mit sich bringt?

Begriffe

Erstsprache - Erste Sprache, die ein Kind in seiner sozialen Umgebung erlernt.
Zweitsprache - Eine weitere Sprache, die im sozialen Umfeld gelernt wird. Sie kann zeitlich parallel oder ab einem späteren Zeitpunkt als die Erstsprache erlernt werden.
einsprachig - Eine Person, die lediglich in einer Sprache über Kommunikationskompetenzen verfügt.
zweisprachig - Eine Person, die in zwei Sprachen über Kommunikationskompetenzen verfügt, auf denselben oder verschiedenen Levels.
mehrsprachig - Jemand, der in mehr als zwei Sprachen über Kompetenzen verfügt.
L1 - die erste erworbene Sprache, Muttersprache
L2, L3, L4 - weitere erworbene Sprachen, chronologisch nach dem Zeitpunkt des ersten Erlernens von Kompetenzen. Die Kompetenzen in den verschiedenen Sprachen ändern sich. Die Reihenfolge sagt nichts über den Grad des Beherrschens in einer Sprache aus.

29
Jan
2009

Wann gelingt Sprachenlernen?

+ Wenn Anknüpfen an Bekanntes möglich ist
+ Wenn ich Sprache in einer reellen Situation anwenden kann
+ Wenn mein Lerntyp angesprochen wird
+ Es ist genügend Zeit vorhanden für einen nötigen Lernschritt
+ Klare Aufgabenstellung
+ Aufgabe muss zuerst mein Interesse wecken
+ Wenn ich motiviert bin, zu lernen
+ Wenn ich gefordert, aber nicht überfordert werde
+ Wenn die Sprache genügend präsent ist in meinem Alltag

...

Gehirninspekt

Spracherwerbsmodelle

PIAGET: Sprache entwickelt sich analog der Entwicklungsphasen eines Kindes. (sensomotorische Intelligenz, vobegrifflich-symbolisches Denken, anschauliches Denken, abstrahieren, hypothetische Annahmen) Spracherwerb als Prozess des Öffnens des Menschen gegenüber des sozialen Umfelds.

VYGOTSKY: Das soziale Umfeld ist der entscheidende Faktor für die Sprachentwicklung (vom Sozialen zum Individuum hin) Die Entwicklungslinien der Kognition und der Sprache kommen im 2. Lebensjahr zusammen, Denken wird so sprachlich und Sprache intellektuell. Grundidee des "Scaffolding", oder nach Krashen "i+1": neue Aufgaben leicht über dem erreichten Niveau des Lernenden stellen.

CHOMSKY: Universal Grammar (UG)
Wird unterstützt von der Hirnforschung, die nach biologischem Sitz der Sprachgeneralisierung sucht.

KONSRUKTIVISMUS: Der Lernprozess steht im Zentrum. Sprachenlernen als Prozess der Konstruktion, die jeder Lernende eigens für sich erarbeiten muss. Verstehensstufe - Behaltensstufe - Automatisierungsstufe. Wichtig: Die Anwendung in authentischen Situationen, damit Gelerntes angepasst und verfeinert werden kann.
Accretion = neue Strukturen hinzufügen zu bereits vorhandenem Wissen
Structuring = Prozess der Integration des neuen Wissens in bereits vorhandenem
Tuning = Anpassung der Wissensschemata an spezifische Aufgaben, z.B. Anwendung einer grammatikalischen Struktur in einem Dialog. Langwieriger Prozess!

24
Jan
2009

Didaktik der Mehrsprachigkeit bedeutet für unsere Schüler...

...mit Sprache spielen
...dass Noten in den Sprachfächern nichts mit "Vocilisten im Kurzeitgedächtnis gespeichert" zu tun haben sollen
...dass Noten nicht Auswendiglernen von Grammtik spiegeln dürfen, die ich dann beim Produzieren von Sprache nicht anwenden kann
...dass der Schüler auf seinem Niveau arbeiten kann
...individuelle Lernziele haben
...sich über seine Fortschritte freuen können
...Lerninhalte wählen können
...sich bewusst zu sein, welche Kompetenzen man in den Fremdsprachen beherrscht
...wissen, welche konkreten Situationen man in einer Fremdsprache meistern kann
...Freude am Kommunizieren in verschiedenen Sprachen gewinnen
...Kontakte knüpfen
...über verschiedene Kulturen Neues lernen
...Sprache erleben
...NICHT, zu erleben,dass sie den Ansprüchen der Schule nicht genügen!

Mehrsprachigkeit bedeutet für unsere Schulen...

...das Wissen und die Kulturen Schüler ausländischer Herkunft im Unterricht nutzen und einbauen
...Fokussierung auf konkrete Kompetenzen anstatt auf grammatikalische Inhalte
...Schüler zu fördern in ihrer Lernkompetenz als grosses Ziel des (Sprachen)unterrichts
...Kommunikation und Austausch unter Lehrpersonen im Lernprozess zur erneuterten Sprachendidaktik
...Weg von Klassenzielen hin zu möglichst individuellen Zielen der Schüler
...minimale Standards für die einzelnen Stufen klar definiert haben müssen
...Verbindliche Treffpunkte als Unterstützung wollen
...Schritte in Richtung Immersionsunterricht
...Blick über den Zaun - Unterrichtsbesuche, auch in anderen Fächern, Schulhäusern, Stufen
...Schüler- und Kulturaustausch fördern
...Fokus auf die mehrsprachige Umwelt und Medienlandschaft
...Angst vor Neuem abbauen
NICHT, dass unser bisheriger Unterricht schlecht ist!

Mehrsprachigkeit heisst...

...Toleranz und Verständnis für andere Kulturen
...erhöhte Berufschancen
...bessere Vorbereitung auf konkrete Situationen im Alltag
...funktionale Mehrsprachigkeit als Grundlage der Kommunikation
...Wertschätzung für die Migrationssprachen
...Förderung der Lernkompetenz
...das Ziel der Konkurrenzfähigkeit der Schweiz in Europa
...Grundlage für lebenslanges Lernen
...Sprachförderung als elementares Bildungsziel
...Abbau schulischer Hindernisse für nationale und internationale Mobilität
...Sprache als Vernetzung zur Welt
...Vernetzen vom Lerninhalt "Sprache" in allen Schulfächern
...in mehreren Sprachen verschiedene Kompetenzen auf verschiedenen Niveaus aufweisen können
...NICHT, mehrere Sprachen auf hohem Niveau zu beherrschen!

22
Jan
2009


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