29
Mrz
2009

Sollen Schwächere Schüler nur eine Fremdsprache lernen?

Es wird immer wieder als Argument dargelegt, dass schwächere Schüler mit dem Erlernen von mehr als einer Fremdsprache überfordert seien. Dem ist zu wiederlegen, dass jeder Mensch potentiell ein mehrsprachiges Repertoire besitzt und dass Fremdsprachen nicht getrennt im Gehirn verarbeitet werden (oder mindestens nur teilweise getrennt). Die Aufgabe der Schule ist es, die Lernpräferenzen mit einzubeziehen und individuelle Ziele zu setzen. Ziel sollte es sein, dass sich die Schwächeren Schüler Kompetenzen aneignen können, die in ihrem Rahmen der Möglichkeiten zu erreichen sind und die ihnen möglichst für die zukünftige Anwendung der Fremdsprachen etwas bringen. Generell heisst das sicher, dass auf handlungsorientierter Ebene und im kommunikativen Bereich sehr viel gearbeitet wird und die Grammatik und das Schriftliche deutlich im Hintergrund sein darf. Dies ist natürlich auch in der Leistungsbewertung mit einzubeziehen.
Auch in der Bewertung im Fremdsprachenunterricht muss ein Umdenken stattfinden! Es ist leider so, dass ein Grossteil der Fremdsprachenprüfungen noch immer sehr Grammatik- und übersetzungslastig sind. Wir müssen unser Repertoire an Qualifikationssituationen verbreitern und Wege finden, die Noten möglichst breit abzustützen.

Entwicklung von Noten hin zu Kompetenzbeschreibungen


Sehr wünschenswert ist natürlich eine Entwicklung von den Zeugnisnoten in den Fremdsprachen hin zu Kompetenzbeschreibungen in den verschiedenen Handlungsfeldern. So könnte ein Schüler auch gemäss seinen Zukunftsplänen und seinen Stärken individuelle Ziele setzen und auf die Anforderungen einer Berufsgruppe hin arbeiten. Es würde nicht nur die Motivation der Schüler stärken, sondern auch den Lehrpersonen die Möglichkeit geben, gemäss der erweiterten Didaktik ein Lernen mit individuellen Zielen zu fördern und in der Schule zu leben. Solange man jedoch eine Note ins Zeugnis setzen muss, muss auch eine Rechenschaftslegung und somit ein messbares Ziel festgelegt sein, das leider für alle Schüler am selben Ort gesetzt werden muss. Dies widerspricht leider den neuen Lehr- und Lernformen in verschiedener Hinsicht.

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